Ameisen aus Biokunststoff Kunstprojekt

Ameisen aus Biokunststoff

Um was geht es beim Ameisenprojekt?

Beim Ameisenprojekt von Julia Bugram geht es um ein Kunstprojekt, das im öffentlichen Raum stattfindet. Dabei werden Ameisen aus Biokunststoff auf Schulwegen, Plätzen etc. mit den Kindern geklebt, um den öffentlichen Raum zu erkunden. Damit beim Abwaschen die Ameisen keine Umweltbelastung darstellen, werden sie aus Biokunststoff hergestellt. So gelangt kein Mikroplastik in die Umwelt.

Welche Schritte braucht es von der Idee bis zur Umsetzung?

Kunststofftechnisch braucht es drei Dinge dazu. Erstens eine Spritzgußmaschine bzw. Mikro-Spritzgußmaschine,da die Ameisensehr klein und fein sind. Für die Maschine braucht es zudem ein sogenanntes „Werkzeug“. Das ist jene Form, in die der Biokunststoff eingespritzt wird und die Ameisen geformt werden. Und zuallerletzt braucht es natürlich auch entsprechendes Biokunststoffmaterial dazu.

In welchen Schritten erfolgt die Produktion?

In der Spritzgußmaschine wird der Biokunststoff erhitzt und mittels einer Schnecke in Richtung Spritzgußwerkzeug (Spritzgußfom) transportiert. Der flüssige Biokunststoff wird dann in das Werkzeug eingespritzt, geformt und anschießend direkt im Werkzeug abgekühlt. Im letzten Produktionsschritt wird dann die fertige Ameise ausgestoßen. In diesem Fall handelt es sich um ein Mehrfachwerkzeug, bei dem in einem Arbeitsgang gleich mehrere Ameisen hergestellt werden können.

Welche Anforderungen werden an den Biokunststoff gestellt?

Aufgrund der Anforderungen bei der Produktion der Ameisen aus Biokunststoff besteht das Biokunststoffmaterial aus einem Mix unterschiedlicher natürlicher/pflanzlicher Rohstoffe. Die Ameisen dürfen nämlich weder zu weich noch zu hart sein. Die feinen Fühler müssen nämlich entsprechend gegossen werden können,dürfen aber auch nicht zu leicht abbrechen.

Wo liegt in der Verarbeitung der Unterschied zu Erdöl-Kunststoff?

Grundsätzlich lässt sich aus natürlichem Kunststoff/Biokunststoff alles herstellen, das auch aus Erdöl-Kunststoff hergestellt werden kann. In der Verarbeitung liegt der Unterschied in kleinen Details. Hier geht es vor allem und das Schwindverhalten des Materials, also die Verringerung des Volumens durch die Abkühlung,und um die Verarbeitungstemperatur, da sich Biokunststoff etwas anders verhält, als man es von herkömmlichen Kunststoffen gewohnt ist. Dadurch ist der Herstellungsprozess entsprechend anzupassen.

Aus was besteht Biokunststoff?

Biokunststoff besteht statt aus Erdöl aus pflanzlichen Rohstoffen. Meistens ist das Zucker oder Stärke, die entsprechend aufbereitet werden, um wie Kunststoff verarbeitet werden zu können.

Kann ich Biokunststoff selbst herstellen – gibt es Experimente?

Genauso, wie es in der richtigen Produktion mit Milchsäure geschieht, kann man es nicht nachmachen, jedoch in ähnlicher Weise mit den Grundstoffen Milch und Essig. Wie genau dies funktioniert, erklären wir euch im Detail in diesem Artikel auf unserer Website.

Welche Vorteile bieten Produkte aus Biokunststoff?

Wie wir anhand dieses Ameisenprojektes sehen, kann man aus Biokunststoff alles machen, was man auch aus einem herkömmlichen Kunststoff machen kann. Der große Vorteil bei der Verwendung von Biokunststoff liegt darin, dass Pflanzen, die nachwachsen und CO2 binden, als Rohstoff verwendet werden. Daher stammt das im Kunststoff gebundene CO2 aus der Atmosphäre und nicht aus fossilen Quellen, die schädlich für das Klima sind.
Am Ende des Produktlebenszyklus sind Produkte aus Biokunststoff kompostierbar und sie zerfallen nicht zu Mikroplastik. Bei all diesen Vorteilen – weshalb werden nicht alle Produkte aus Biokunststoff hergestellt?

Der einzige Nachteil von Biokunststoff ist der höhere Preis. Deshalb werden noch nicht alle Produkte aus Erdöl-Kunststoff durch Biokunststoff ersetzt.

Weshalb ist das Ameisenprojekt besonders spannend?

Das Ameisenprojekt ist auch für uns eine Möglichkeit, besondere Herausforderungen und Materialzusammensetzungen auszuprobieren. Wir haben hier bei der Ameise auch schon rezyclierten Biokunststoff eingesetzt. Die Verwendung von rezycliertem Biokunststoff ist auch der Weg, wo es hingehen muss. Wir werden im nächsten Schritt auch testen, Algen dem Biokunststoff für die Ameisen beizugeben.

Warum macht NaKu Ameisen aus Biokunststoff?

NaKu stellt für Kunden ganz allgemein Sonderprojekte aus Biokunststoff her. Dies ist das dritte Standbein von NaKu. Hier stellen wir Kinderspielzeug, Sonderverpackungen für Naturkosmetik uvm. her. Standardmäßig produziert NaKu Folien und Sackerl aus Biokunststoff sowie Flaschen und Dosen aus Biokunststoff.

Weshalb gibt NaKu sein Biokunststoffwissen an Schulen, Unis, etc. weiter?

Wir arbeiten sehr gerne mit Bildungseinrichtungen zusammen, da dies eine sehr befruchtende und kreative Zusammenarbeit ist. Wir machen auch sehr gerne Start-Up Projekte, wo wir mit unserer Biokunststoff-Expertise weiterhelfen können. Mit der Gartenbauschule Schönbrunn wurde z.B. ein spezieller Pflanzsack aus Biokunststoff für ein Aufforstungsprojekt in Kenia entwickelt. Solche Projekte zeigen auf, dass sehr viel mit Biokunststoff ermöglicht wird, es jedoch einfach nur gemacht werden muss.

Wie wird ein Spritzgußwerkzeug hergestellt?

Mit einem Fräser wird die Spritzgußform aus einem Metallblock gefräst. Bei den Ameisen war hier ein besonders feines Fräswerkzeug notwendig. Der Fräsprozess selbst ist computergesteuert und läuft auf einer 3D-Fräsmaschine. Zuerst wird die Spritzgußform am Computer gezeichnet, eine entsprechende Software wandelt diese dann für den Fräsprozess entsprechend um.

Wie funktioniert der Fräser?

Der sich selbst drehende bzw. rotierende Fräser fräst aus dem Metallblock durch Vorwärts- und Tiefenbewegungen die Spritzgußform aus. Die Tiefenbewegung wird in mehreren Schritten durchgeführt.

Wie fein ist der Fräser für die Spritzgußform der Ameisen?

Um sich die Feinheit bzw. Größe des Fräsers für die Ameisen besser vorstellen zu können, haben wir diesem mit einem menschlichen Haar verglichen. Diesen Vergleich sieht man im Video am besten.

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Naku Team
Sie erreichen das NaKu Team unter der E-Mail-Adresse office@naku.at und telefonisch unter +43(0)660 551 77 89 von Montag - Donnerstag von 09:00 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 09:00 bis 14:00 Uhr.
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